Unsere Leopardgeckos

Hier stellen sich unsere Familienmitglieder Artemis, Medusa, Amphitrite, Themis, Poseidon, Eros & Orpheus vor...

Lebensraum

Wie schon erwähnt ist der Leopardgecko ein Bewohner trockener Steppenlandschaften, der von der Osttürkei bis nach Indien anzutreffen ist. Es handelt sich hier um dämmerungs- und nachtaktive Tiere, die tagsüber unter Steinen oder in Höhlen Schutz suchen. Auch selbst gegrabene oder leicht feuchte Schlupflöcher werden als Versteck genutzt. 

 

Ausgewachsen können die Tiere bis zu 25 cm gross sein, wobei hiervon etwas mehr als die Hälfe die Länge des Schwanzes ausmacht.

 

Vor der Anschaffung sollte man sich darüber im Klaren sein, dass diese Tiere bei guter Pflege bis zu 20 Jahre alt werden.

 

 

Nahrung

Leo's sind reine Fleischfresser. Der Verdauungstrakt ist nicht auf vegetarisches Futter ausgelegt. 

 

Die Fütterung sollte in den Abendstunden erfolgen. Hier ist folgendes zu beachten: Jungtiere bis 15g sollten täglich, Tiere bis 30g alle 2 Tage und Tiere über 30g alle 2 - 4 Tage gefüttert werden. Ob die Dosierung richtig ist erkennt man am Schwanz des Tieres, denn dieser dient als Energie- und Fettspeicher.

 

Käfer, Spinnen, Würmer, Maden, Larven, Hundertfüssler aber auch Skorpione und nestjunge Kleinsäuger wie Mäuse stehen auf dem Speiseplan der Leopardgeckos.

 

In der Gefangenschaft werden vorzugsweise Grillen, kleinere Heuschrecken, Schaben, Wachsmotten oder gelegentlich tote Jungmäuse (was nicht sein muss) verfüttert.

 

Vitamine und Mineralien dürfen nicht fehlen! Calcium muss immer zur Verfügung stehen (gibt es in Pulverform), ein Mangel erkennt man an krummen Gelenken. Handelt man nicht, führt dies zu Rachitis.

 

Mineralienpulver sollte 1 x pro Woche auf die Futterinsekten gestreut werden.

 

 


Verhalten und mehr...

Leopardgeckos sind sehr lebhaft und klettern gerne. Da sich Männchen auch bis zum Tod bekämpfen können, empfiehlt sich Gruppenhaltung nur in einer reinen Weibchen-Gruppe oder 1 Männchen mit mehreren Weibchen. Männchen erkennt man im erwachsenen Stadium anhand der deutlich grösseren Köpfe. Bei Jungtieren ist nicht ersichtlich ob diese männlich oder weiblich sind.

 

Es gibt mittlerweile eine grosse Vielfalt an verschiedenen Farbmutationen. Anzumerken ist hier auch, dass sich die Farbe des einzelnen Artgenossen nach jeder Häutung wieder verändert.

 

Bei Gefahr können die Leo's auch den Schwanz abwerfen, welcher aber wieder nachwächst. Fühlt sich ein Leopardgecko bedroht, strecken sie die Beine durch, biegen ihren Rücken durch um grösser zu wirken und schwingen ihren Schwanz. Wenn sie das Gefühl haben, dass das nichts bewirkt hat, können sie schon mal auf den Gegner zuspringen und beissen. Wenn es den Finger trifft, kann das schon mal schmerzhaft sein, denn die kräftigen, scharfen Kieferkanten sind nicht zu unterschätzen.

 

Spielt man mit dem Gedanken zu züchten, so sollte man berücksichtigen, dass die Weibchen mehrmals jährlich 2 Eier (bei 26° schlüpfen die Jungtiere nach ca. 75 Tagen) legt und es bereits viele Anbieter auf dem Markt gibt, was die Abgabe teilweise nicht sehr einfach macht. Die Ablage erfolgt ca. 3 - 4 Wochen nach der Paarung. Bei unter 26° C schlüpfen meist nur Weibchen, bei über 31,5° C meist nur Männchen. Möchte man keinen Nachwuchs, kann man die Eier einfach nach Ablage entfernen. Die Weibchen werden kurz vor der Eiablage das Futter verweigern, also kein Grund zur Panik.

 

Die Geschlechtsreife tritt mit 9 bis 12 Monaten ein und die Paarungszeit beginnt kurz nach der Winterruhe. 

 

Von November bis Februar sollte man die Leopardgeckos in die Winterruhe schicken, damit sie gesund bleiben. Viele leiten die Winterruhe selbst ein, wenn die Aussentemperaturen fallen, welche die Tiere bei regelmässiger Lüftung wahrnehmen. Sie fressen weniger und die Körperfunktionen werden heruntergefahren. In dieser Zeit liegen die Tiere öfter herum oder sind mehrheitlich in der Wetbox anzutreffen.

 

Wenn die Tiere bis Ende November nicht freiwillig in die Winterruhe gegangen sind und man züchtet nicht, kann man die Winterruhe künstlich einleiten oder auch mal ausfallen lassen. Man sollte einfach immer zum Wohl des Tieres handeln, auch wenn das bedeutet, dass man künstlich eine kurze Winterruhe im Dezember/Januar einleitet.

 

Die meisten Züchter leiten die Winterruhe künstlich ein, indem sie im September/Oktober oder November die Beleuchtungszeit reduzieren. Hintergrund ist, dass die Tiere Mitte Februar rechtzeitig zur Paarungszeit wieder wach sind. 

 

Einen Monat vor der Winterruhe sollte mach Kotproben nehmen und auf Parasiten untersuchen lassen. Verpaarte Weibchen müssen vor der Winterruhe wieder ihr Fettpolster aufgebaut haben. Vor Einleitung der Winterruhe darf man 2 Wochen lang nichts mehr füttern, damit alle Kot- und Essensreste aus dem Körper draussen sind. Hat ein Leo frisch seinen Schwanz abgeworfen, darf er nicht in die Winterruhe, bis der Schwanz komplett nachgewachsen ist (dauert ca. 3 Monate). 

 

Da die Tiere gut genährt in die Winterruhe gehen sollten, muss man sie vor Beginn etwas mästen, aber bitte nicht fettleibig werden lassen, denn das schadet wieder.

 

Jungtiere müssen im ersten Jahr keine Winterruhe einhalten, es sei denn ein etwas älteres Jungtier leitet diese selbstständig ein, dann sollte man es gehen lassen. 

 

Hier ein Überblick über die Vorgehensweise:

2-3 Wochen vorher wird angefangen weniger zu füttern bis man mit der Fütterung ganz aufhört.

Ca. 2 Wochen die Beleuchtung und Beheizung im Terrarium stufenweise auf 0 reduzieren.

Die Tiere in Boxen umsetzen.

Ca. 1 Woche im Zimmer stehen lassen und dann in den Winterruheraum umquartieren.

Ca. 2 Wochen lang die Temperaturen auf 12° C reduzieren 

Ca. 4 Wochen überwintern lassen

Ca. 2 Wochen lang Temperatur wieder stufenweise erhöhen

Boxen wieder ins Zimmer umlagern und 1 Woche stehen lassen

Tiere wieder ins Terra setzen und Beleuchtung plus Temperatur in den nächsten 2 Wochen wieder stufenweise hochfahren

langsam beginnen, wieder zu füttern

 

Der ganze Vorgang dauert ca. 3,5 Monate. Beginnt man Anfang November, ist das Ende der WInterzeit ca. Mitte Februar.

 

Belässt man die Tiere im Raum resp. Terrarium (ohne Licht), also bei Zimmertemperatur, dann wird die Winterruhe nur in abgeschwächter Form erfolgen, das bedeutet jedoch, dass die Tiere zwar nichts fressen, aber dafür wochenlang hungern, weil der Verdauungstrakt erst unter 15° C aufhört zu arbeiten.

 

 

Haltung

Das Terrarium für 2 ausgewachsene Leopardgeckos muss mindestens 72x72x24 cm (LxBxH) gross sein. Grössere Terrarien sind natürlich vorzuziehen. 

 

Empfehlenswert:

1 Tier: 80x40x50 cm (BxHxT)

2 Tiere: 100x50x50 cm

3-4 Tiere: 120x50x60 cm

5-6 Tiere: 150x60x60 cm

7-8 Tiere: 180x60x80 cm

9-10 Tiere: 200x60x80 cm

ab 11 Tieren: 250x70x80 cm

 

Achtung, je grösser das Terrarium und je mehr Tiere darin leben, umso scheuer werden die Tiere meines Erachtens.

 

Das Terrarium muss genügend Rückzugsmöglichkeiten haben, wenn man mehrere Tiere darin hält. Auf keinen Fall fehlen dürfen Steine, Wurzeln, Klettermöglichkeiten. Eine (Kork)-Rückwand wäre ideal und eine flache Wasserschale. Bepflanzen kann man das Terrarium, wenn man möchte. Was keinesfalls fehlen darf, ist mindestens 1 Wetbox.

 

Die Bodentemperatur sollte zwischen 26 und 28° C betragen, sollte aber auch lokale Orte mit bis zu 35° C und kühlere Stellen bieten, was bei kleinen Terra's fast nicht machbar ist.  Alternativ kann man ein grösseres Terra nehmen oder eines, das Luftzirkulation ermöglich (oben offen, aber ausbruchssicher). Die Temperatur nachts sollte um die 20 - 23° C betragen.

 

Im Winter sollte das Terra ca. 6 Stunden; im Sommer ca. 14 Stunden beleuchtet werden.  Es benötigt Helligkeit, Wärme und UV-Licht. Auch sollte auf genügend Luftfeuchtigkeit geachtet werden (50-60%).

 

Wöchentliche Pflege:

Kotplätze und schmutzige Einrichtungen säubern

Wasserschale reinigen

Kalziumschale neu befüllen

Wetboxen nachbefeuchten

Wenn die Haut trocken ist oder eine Häutung im Gange, dann sprühen

 

Jährliche Pflege:

Bodengrund während der Winterruhe wechseln

Komplettes Terrarium reinigen und desinfizieren

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Gesundheit

Da es sich hier um sehr robuste Artgenossen handelt, erkennt man Gesundheitsprobleme beim Leopardgecko oft erst spät.

 

Häufig sind es zu warme und/oder zu trockene Terrarien, oder Vitamin- und Mineralstoffmangel die zu den Gesundheitsproblemen führen. 

 

Es gibt mittlerweile aber auch durch Überzüchtung und Inzucht auftretende Gendefekte wie Schädigungen des Nervensystems und Verhaltungsstörungen.

 

Milbenbefall

 

Verfettung

 

Rachitis

 

Verdauungsstörungen

 

Lungenentzündungen, Maulfäule entstehen durch falsche Haltung oder Fütterung.

 

 

 

 

Generell

 Die Leopardgeckos sind sehr putzige Artgenossen, die problemlos und unter Einhaltung gewisser Regeln sehr einfach zu halten sind. Ideal für jeden Einsteiger und dennoch immer wieder interessant anzusehen.